Rezeptsammlung Beilagen - Rezept-Nr. 521

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Info: Alioli

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Zubereitung

Ein Mönch - und die Alioli
 
Nicht nur das älteste Kochbuch der Welt stammt aus Spanien! Hier soll auch das älteste, heute noch gebräuchlichste Kochrezept entstanden sein. Im codex romanorum aus dem Jahre 1024 (!), in Spanien Llibre de Sen Soui genannt, hat ein frommer Mönch das Rezept der berühmten Sauce Alioli aufgeschrieben.
 
Damals war die Sauce allerdings schon Jahrhunderte lang bekannt. Sie stammt aus römischen Zeiten. Der Legende nach soll Kaiser Nero der Erfinder dieser beliebten kalten Knoblauch-Creme sein. Die Aufzeichnung des Rezeptes der Alioli gilt in Spanien als momento culinario, frei übersetzt als Sternstunde der Kochkunst. Aus dieser Sauce entstanden dann im Laufe der Zeit verschiedene Variationen.
 
Auf Menorca, in Mahon, entdeckte man nämlich, wenn man diese Sauce weiterschlägt und dazu Eier gibt, dass daraus die wunderbare Salsa Mahonesa entsteht. Geschichtsschreiber der Kochkunst berichten, dass Kardinal Richelieu, der berühmt-berüchtigte Minister Ludwigs XIII, die Schlacht von Mahon auf Menorca gewann.
 
Zur Feier des Sieges wurde ihm unter anderem die Spezialität des Landes Alioli aufgetragen. Er wies sofort seine Begleitung an, das Rezept nach Frankreich mitzunehmen. Dort führte er die Sauce am königlichen Hofe ein, und die Köche des Königs verfeinerten Sie noch weiter. Der Knoblauch wurde weggelassen, und so entstand die heutige Form der Mayonnaise, deren Ursprungsland also Spanien, und nicht wie man allgemein glaubt - Frankreich ist.
 
Doch zurück zur guten, alten Alioli - katalanisch all-i-oli . Sie ist heute, im Jahr 2001 beliebt wie eh und je. Und man bereitet sie noch genau so zu, wie vor mehr als zweitausend Jahren (das muss man sich vorstellen). Der Name setzt sich aus all (Knoblauch) und oli (Öl)
 
zusammen. Und nur aus diesen beiden Zutaten wird sie gemacht, dazu noch etwas Salz.
 
Leider fristet die Alioli heute in den Restaurants auf Ibiza oft ein düsteres Schattendasein, als sogenannte preiswerte Vorspeise (so um 200 Ptas. p.P.) - man stippt sie mit Brot, isst die eine oder andere Olive dazu und isst dann eigentlich schon satt. So mancher Restaurantbesitzer hat sich darauf eingestellt, was sich dann natürlich in der Qualität der Alioli zeigt.
 
Wie gesagt: die klassischen Zutaten sind Knoblauch und ein sehr gutes Olivenöl. Gutes Olivenöl ist teuer und so wird nicht selten in Restaurantküchen gerne geschummelt. Man verlängert die Knoblauch-Olivenöl-Sauce mit H-Milch! H-Milch ist billiger als gutes Olivenöl, bindet prima (Eiweiss) und gibt auch noch Volumen (fertige Alioli-Menge).
 
Aber wenn man eine wahre Alioli - wie in früheren Zeiten - zu gegrilltem oder gebratenem Fleisch, Hühnchen, Fisch, Reis, ja selbst zu Kartoffeln genießt, zeigt sie ihr wahres Gesicht. Sie blüht richtig auf, entwickelt ihr volles Aroma, verströmt ihren speziellen Duft und zergeht wie ein Wölkchen auf der Zunge. Man tunkt die warmen Grillleckereien in die kalte Knoblauch-Creme - einfach köstlich! Probieren Sie es mal aus ... ,AT Flups Baumann ,D 05.10. 2001 ,NI ** ,NO Gepostet von: Flups Baumann ,NO EMail: flups@flups.de
:Erfasser : TAMKAT
:Datum : 19.10.2004

Quelle

IbizaHEUTE 9/2001
flups@flups.de
Erfasst von Flups Baumann

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