Rezeptsammlung Curry - Rezept-Nr. 277

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Die Curry-Wurst, Nachkriegs-Wurst

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Zubereitung

Stilecht: Currywurst wird mit einem kleinen Plastikpicker gegessen... Indisches Gewürz, amerikanischer Ketchup und deutsche Wurst machen die Currywurst zur deutschen Leibspeise...
 
In Berlin weiss man: Currywurst macht glücklich. Hier, in der deutschen Hauptstadt, ist diese Kalorienbombe zu Hause. Niemand weiss genau, wer sie wo und wann erfunden hat.
 
Sicher ist nur, dass die Berliner Imbissbudenbesitzerin Hertha Heuwer die Brühwurst mit Gewürzsauce auf Tomatenbasis am 4. September 1949 patentieren liess. Vermutlich entstand die abenteuerliche Mischung aus amerikanischem Ketchup, indischem Curry und deutscher Wurst, weil der Schwarzmarkt nach dem Krieg die Zutaten gerade bereithielt.
 
Eigentlich ist Currywurst die falsche Bezeichnung für diesen Klassiker. Denn Curry, die indische, scharfe Gewürzmischung, spielt dabei keine grosse Rolle. Eine richtige Currywurst ist nicht scharf, sondern schmeckt wegen der Sauce fruchtig-mild. Grundlage der Sauce ist Tomatenketchup, das mit einem Drittel Wasser verdünnt und dann mit Essig und Pfeffer abgeschmeckt wird.
 
Eine feinkörnige Dampfwurst - vergleichbar mit einer langen Cervelat oder einem Basler Aussteller - oder eine feine Kalbsbratwurst werden knusprig angebraten und in dicke Rädchen geschnitten. Einige kräftige Prisen aus dem Currystreuer geben den Namen. Dann wird mit Sauce begossen, und zwar nicht zu knapp. Wer das barbarisch findet, kann Ketchup mit gemahlenen Senfkörnern und einer Prise Zucker verfeinern. Das ist allerdings untypisch.
 
In Berlin sieht man auch Damen im Pelzmantel oder schnittige Handyträger mit Aktenkoffer genussvoll eine Curry essen natürlich im Stehen und nur mit einem kleinen Plastikpicker als Gabel.
 
Die klassische Beilage zur Currywurst sind Pommes rot-weiss, Pommes frites mit zusätzlichem Ketchup und Mayonnaise. Das klingt nicht sehr verlockend. Trotzdem sollte man sich nicht davon abhalten lassen, die Currywurst zu kosten. Wer es wagt, erlebt eine Überraschung: Sie schmeckt wunderbar.
 
,AT René Gagnaux ,D 16.07.1998 ,NI ** ,NO Gepostet von: René Gagnaux
:Erfasser : TAMKAT
:Datum : 19.10.2004

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