Rezeptsammlung Dessert - Rezept-Nr. 2115

Vorheriges Rezept (2114) Zurück zum Inhaltsverzeichnis Nächstes Rezept (2116)

Honig-Dessertwein

( 10 Liter )

Kategorien

Zutaten

3 1/2 kg  Bienenhonig oder
2 kg  Bienenhonig und
1 1/2 kg  Kunsthonig
7 Ltr. Wasser
30 Gramm  80 %ige Milchsäure
4   Tabletten Hefenährsalz
10 Gramm  Weizenmehl
    Hefekultur Portwein
    Fruchtsaft
1 Gramm  Schwefel-Pulver (**)
    Gäraufsatz (Hobby I)
 

Zubereitung

(**) (Kitzinger Schwefel-Pulver zu je 1g (Kaliumdisulfit [K2S2O5])
 
Durch Zugabe von ca. 10-15% Fruchtsaft (Apfelsaft, Traubensaft, weisser Johannisbeersaft, Stachelbeersaft) wird die Gärung nicht nur gefördert, also ein höherer Alkoholgehalt erzielt, sondern der Wein auch später fruchtiger schmeckt. Die Zuckerkonzentration des Ausgangsweines wird dadurch gemindert und demzufolge werden bessere Gärbedungungen geschaffen.
 
Die Vergärung
 
Die Gärtemperatur sollte zwischen 18 und 25°C liegen und nicht stark schwanken. Die Gärung kann in einem speziellen Ballon geschehen, oder aber auch in jedem anderen Behälter, der erstens luftdicht verschliessbar ist und eine Öffnung für den Gäraufsatz mit Gummikappe (als Dichtung) enthält, und zweitens darf dieser Ballon von innen nicht mit Bakterien verschmutzt sein, da sonst eine Gärung scheitern könnte. Die Reinzuchthefe, die zugegeben wurde, vermehrt sich sehr rasch, so dass man schon nach 3-4 Tagen erste Reaktionen erkennen kann. Dabei wird der vorhandene Zucker etwa zu gleichen Teilen in Alkohol und gsförmige Kohlensäure gespalten. Die gasförmige Kohlensäure steigt nun allenthalben im Saft nach oben und bringt die ganze Flüssigkeit in Bewegung, was wieder der lebhaft tätigen Reinzuchthefe zugute kommt. Auf der Flüssigkeitsoberfläche bildet sich häufig ein Schaumhut und natürlich ein gewisser Druck an Hohlensäuregas. Bei der festsitzenden Gummikappe kann die Kohlensäure nur durch den Gäraufsatz nach oben steigen, drückt dort auf den inneren Flüssigkeitsspiegel des Wassers und entweicht deutlich sichtbar und hörbar als Gasbläschen durch das Wasser im Becher des Gäraufsatzes. Auf diese Weise kann man genau beobachten, wann die Gärung einsetzt, wie sie sich steigert und wieder abklingt. Man braucht nur die Anzahl der pro Minute austretenden Gasbläschen zu zählen und hat dann täglich einen Massstab für die Intensität der Gärung auch im Vergleich verschiedener Ballons untereinander.
 
Das Ende der Gärung
 
Nach einer Gärdauer von 2-4 Monaten sollte unter normalen Umständen die Gärung beendet sein. Mit dem Aufhören der Kohlensäurebildung, die vorher alle Trübteilchen in ständiger Bewegung gehalten hatte, tritt jetzt Beruhigung ein und der Jungwein kommt in das Stadium einer Selbstklärung. Der Schaumhut verschwindet und die Hefe mit allen Trübteilchen setzt sich in einer deutlich abgegrenzten Schicht am Boden ab. Die vollständige Klärung des Weines müssen wir nun durch Abziehen von der Hefe, Behandlung mit Schwefel-Tabletten (evtl. Filtration) vor allem aber durch kühlere Lagerung herbeiführen. Da wir nach dem Dessertwein-Rezept gearbeitet haben, muss ein wesentlich stärkerer Alkoholgehalt als bei üblichen Tischweinen zu spüren sein. Ausserdem wird die vorhandene Säure durch einen vorhandenen Restzucker immer noch stark überdeckt. Der in geringsten Mengen bei jeder Gärung entstehende Methylalkohol ist für den menschlichen Körper ohne Bedeutung.
 
Gärprobe
 
Man füllt eine Flasche mit dem Jungwein, verkorkt diese und lässt sie einige Tage in einem etwas wärmeren Raum stehen. Zeigt sich beim Öffnen der Flasche, dass der Wein doch noch stark schäumt und perlt und in der Flasche ein Kohlensäuredruck entstanden ist, so ist dies ein Zeichen, dass auch der Balloninhalt noch nicht vollständig vergoren ist. Man giesst die Probe in den Ballon zurück und schwenkt den Inhalt nach wie vor noch täglich einmal kräftig durch, um die Tätigkeit der Hefe nochmals anzuregen. Hat die Probe der Flasche jedoch ergeben, dass der Wein klar und ruhig geblieben ist, so kann der Jungwein von der Hefe getrennt werden. Diese Massnahme ist nicht zu lange hinauszuziehen, weil die nicht mehr tätige Hefe sich sonst zersetzt und der ganze Balloninhalt einen ausgesprochenen Hefegeschmack bekäme.
 
Das Abziehen von der Hefe
 
Die vorher empfohlene Probeentnahrme, sowie das Abziehen von der Hefe soll immer so geschehen, dass der Ballon ruhig bleibt und der Trub am Boden nicht aufgewirbelt wird. Die primitivste und zweckmässigste Art des Abziehens besteht darin, dass man einen Gummischlauch an einen dünnen Stab gebunden in den Ballon einführt und nur wenig unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche
:Erfasser : TAMKAT
:Datum : 19.10.2004

Vorheriges Rezept (2114) Zurück zum Inhaltsverzeichnis Nächstes Rezept (2116)
Free Web Hosting