Rezeptsammlung Fleisch - Rezept-Nr. 3259

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Hachenburger Ischel (Igel)

( 1 Person(en )

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Zutaten

200 Gramm  Hackfleisch, gemischt
50 Gramm  Zwiebeln
    Salz
    Pfeffer, weiss
    Fett, zum Braten
 

Zubereitung

Hanna Kreckel: Der Ischel hat keine Stacheln und ist das Hachenburger Traditionsgericht am Kirmesmontag, das nach dem Frühschoppen zur Grundlage für das Durchstehen des Kirmesausklangs eingenommen wird. Gleichwohl könnte man die vielen Zwiebeln, die aus ihm hervorblitzen, als Stacheln ansehen. Zur Herstellung der Ischel wurden in unserer Gaststätte immer zwei Frauen, mit Tränen in den Augen, zum Zwiebelschneiden angestellt. Die Kinder wurden den ganzen Tag über stündlich zum Metzger geschickt, um Ischelnachschub zu holen: 10 Pfund Hackfleisch, am besten 2 mal durchgedreht, mehr Rindals Schweinefleisch. Dazu kamen 2 1/2 Pfund Zwiebel, kleingeschnitten, Salz und weißer Pfeffer. In großen Schüßeln wurde alles gut durchgeknetet und zu Ischeln von je 250 Gramm geformt, etwas dicker als gewöhnliche Frikadellen, Buletten oder Fleischpflanzerl. In allen verfügbaren Pfannen wurden die Ischel langsam angebraten, gewendet, fertig gebraten und auf dem vorgewärmten Teller plaziert. Eine Soße, aus in die heiße Pfanne gegoßenen Wasser und nachgewürzt, wurde über den Ischel gegoßen und den hungrigen Gästen mit einem Brötchen und einem frischen Pils serviert. Das Brötchen wird dazugegeßen und hat nichts in dem Ischel verloren, entgegen der ehemals geäußerten Meinung eines zugewanderten Gastwirts. Auf diese Weise haben wir an einem Kirmesmontag bis zu 100 Pfund Hackfleisch verarbeitet und sicher wäre so mancher ehemalige Kunde froh, nochmals einen solchen Ischel bei mit eßen zu können.
:Erfasser : TAMKAT
:Datum : 19.10.2004

Quelle

Hanna Kreckel, Hachenburg
(Westerwald), im 84.
Lebensjahr
abgeschrieben von Hein
Rühle 04/2000

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