Rezeptsammlung Fleisch - Rezept-Nr. 5078

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Knofelhuhn mit 42 Knoblauchzehen

( 4 Portionen )

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Zutaten

1   Hähnchen (ca. 1400 g)
42   Knoblauchzehen
3/4 Ltr. Weißwein
1 kg  Lauch, Porree oder wie
    ; immer der regionale
    ; Ausdruck für dieses
    ; Gemüse ist
500 Gramm  Karotten
    Wurzeln
250 Gramm  Reis
50 Gramm  Kokosflocken, getrocknet,
 

Zubereitung

Und los gehts: Wir öffnen zunächst den Wein und stellen durch einen kräftigen Probeschluck sicher, daß wir auch die richtige Wahl getroffen haben. Sodann werden die 42 Knoblauchzehen geschält. Zwei davon werden mit einem scharfen Meßer in feinste Streifen geschnitten, die Streifen wiederum in mikrofeine Würfel. Die Knoblauchpresse gehört ohnehin ins Recycling, durch das unbarmherzige Zerquetschen der armen Zehen entsteht infolge Oxydation erst der unbeliebte Mundgeruch am Morgen danach. Mit den Knoblauchwürfelchen und etwas Salz und Pfeffer wird das Tierchen dann inwendig eingerieben. Vorher waschen wir es sicherheitshalber kalt ab und rubbeln es mit einem Küchentuch wieder schön trocken. Etwaige Plastikbeutel sind natürlich aus dem Bauchraum zu entfernen. Jetzt ist für Benutzer normaler Elektro- und Gasherde der Zeitpunkt gekommen, auf 180 Grad vorzuheizen. Umluftherde können vorerst kalt bleiben.
 
Vom Lauch nehmen wir nur die weißen Pflanzenteile und schneiden feine Ringe bis hart an das hellste Grün heran. Die Wurzeln werden geputzt und in feine Scheiben geschnitten. Wer dabei mechanische oder elektrische Hilfsgeräte wie Küchenmaschinen benutzen kann, ist fein raus. Mit der Hand ist natürlich ein wenig mühsamer, aber irgendwie auch präziser. Wer die Zeit hat, macht es also selbst.
 
In einen geeigneten Bräter kommt ein Hauch Öl, möglichst ein hocherhitzbares Pflanzenöl, wie man es auch für den Wok nehmen würde. Das Huhn wird in der Mitte drapiert, die Gemüse und die restlichen vierzig Knoblauchzehen drum herum. Ab geht es in den Ofen auf die Mittelschiene, bei Fehlkäufen von mehr als 1400 g Gewicht auf die untere Schiene. Wir warten nun etwa zehn Minuten ab, bis das Gemüse leicht zu rösten begonnen hat. Erst dann gießen wir rund einen Viertelliter Wein über den Vogel und warten, bis sich der Dampf verzogen hat. Das Gemüse sollte fast ganz vom Wein bedeckt sein, notfalls gießen wir Wein nach.
 
Alle zehn Minuten wird das Tier nun mit Wein begoßen, das ist gut für den Teint. Es sollte jeweil soviel Wein nachgegoßen werden, wie zwischenzeitlich verdampft ist. Je nach Größe und Gewicht dauert der Garvorgang etwa 50 bis 70 Minuten. Wird der Wein zwischenzeitlich alle, begießen wir mit dem Bratsud und dicken diesen bei der Gelegenheit ganz automatisch etwas an.
 
Zwanzig Minuten vor dem geschätzten Ende der Bratzeit geben wir den Basmati-Reis in reichlich einen Liter lauwarmes Wasser. Kaltes Wasser mag Basmati gar nicht und reagiert mit vermehrter Kleberbildung. Etwas Salz hinzu und aufkochen laßen, etwa fünf Minuten sprudelnd kochen laßen und dann geht es in die Ruhe- und Quellphase bei milder Hitze. Jetzt kommen auch die Kokosflocken hinzu und werden vorsichtig untergerührt.
 
Während der Reis munter vor sich hinquillt, heben wir das Tier aus der Pfanne und zerlegen es so, daß alle geladenen Miteßer ein gerechtes Stück abbekommen. Mit einem guten, scharfen Meßer sollten dabei keine Hinderniße in Form von Knöchelchen oder Sehnen unüberwindbar sein. Falls doch, ist es entweder nicht das richtige Meßer, oder die Schnittstelle ist falsch. Das zerlegte Fleisch wird dann auf vorgewärmten Tellern drapiert. Die Röstgemüse und der Bratsud werden per Sieb getrennt, das Gemüse wird (Bei vier Personen: je 10 Knoblauchzehen pro Miteßer) ebenfalls auf die Teller verteilt. Dem Bratsud wenden wir einen kritischen Blick zu. Sollte es weniger als ein Viertelliter sein, müssen wir wohl oder übel etwas mehr Wein nachgießen und noch einmal aufkochen. Dann seihen wir das Ganze durch ein Sieb, notfalles hilft ein Löffel oder ein ordentliches Passiersieb bei der Trennung von eventuell noch verbliebenen Gemüserückständen. Andicken der Sauce ist verboten, da Reis als Sättigungsbeilage gereicht wird, ist das auch gar nicht erforderlich, Reis ist immer dankbar für noch mehr Flüßigkeit.
 
Zum Knofelhuhn gibt es traditionell denselben Wein, der auch zum Kochen verwendet wurde, als Tischmusik empfehle ich, dem eigenen Geschmack zu vertraün.
:Erfasser : TAMKAT
:Datum : 19.10.2004

Quelle

1998 Goblin. Alle
Rechte
vorbehalten.

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