Rezeptsammlung Grundlagen - Rezept-Nr. 154

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Die Geschichte des Kaffees Teil 4

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Zutaten

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Zubereitung

Die Geschichte des Kaffees Anfang 18. Jhdt. 1718 liess der Stadthalter von Batavia (Djakarta) Kaffeesamen nach Südamerika, und zwar Niederländisch Guayana (Surinam), bringen. Aber auch Franzosen und Engländer waren aktiv in der Verbreitung des Kaffees in Lateinamerika. Besonders Seekapitäne oder Kolonialoffiziere spielten eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Kaffees. Sie waren es, die häufig unter grössten Anstrengungen Kaffeepflänzchen in die neuen Kolonien brachten. Berühmt ist die Geschichte vom jungen französischen Marineoffizier De Clieu, der 1723 Kaffeebäumchen aus dem Jardin des Plants in Amsterdam über den Atlantik nach Martinique brachte. Seeräuber konnten abgewehrt werden, Stürme wurden überstanden und das knappe Trinkwasser musste mit den vielen Kaffeepflänzchen geteilt werden. 1726 Wann und unter welchen Umständen der Kaffee in Brasilien, dem später wichtigsten Produktionsland der Erde, eingezogen ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Offiziell wurde die Geburtsstunde des brasilianischen Kaffee- Anbaus in das Jahr 1726 gelegt, denn 1926 wurde das 200jährige Jubiläum des Cafeeiro (portugiesisch für Kaffeestrauch) gefeiert. Ob die ersten Pflanzen von Surinam (aus holländischem Besitz) oder von Martinique (aus französischem Bestiz) in das Land gelangt waren, muss offen bleiben. 1732 Johann Sebastian Bach stellte seine Kaffeekantate in einem Leipziger Kaffeehaus vor. 1769 Die erste Zichorienkaffeefabrik auf deutschem Boden nahm in Braunschweig ihren Betrieb auf. Richtig volkstümlich wurde der Kaffee-Ersatz dann allerdings erst als Kaffee von Staats wegen zu teuer oder gar verboten wurde und Napoleon im Jahre 1806 versuchte, durch die Kontinentalsperre England vom europäischen Markt abzudrängen. Der sogenannte Kontinentalkaffee, ein Surrogatkaffee, war geboren. 1780 Das Jahr ist ein markantes Datum staatlicher Reglementierung des Kaffeegeschäfts. Schon 1766 hatte Friedrich II., der Grosse, den Einfuhrhandel zum Staatsmonopol erklärt. 1780 wurde das Monopol, ganz im Sinne der französischen Vorbilder, auch auf das Rösten von Kaffee ausgedehnt. Kaffee durfte nur noch in den königlichen Röstereien gebrannt werden (Kaffeebrennzwang). Zur Kontrolle setzte Friedrich der Grosse im ganzen Land Kaffeeschnüffler ein, die aufgrund des verräterischen Kaffeeduftes jede Gesetzesübertretung riechen und ahnden sollten. Willkür dieser Zöllner, Kaffeeschmuggel, Beschwerden und zunehmender Zorn bei den Bürgern waren die Folge. Mit dem Tode Friedrichs war der Brennzwang dann vom Tisch. um 1800 Die wesentlichsten Anbaugebiete, die sich im sogenannten Kaffeegürtel zwischen den beiden Wendekreisen um die Erde ziehen, waren von den Kolonialmächten für den Kaffee-Anbau erschlossen. Die wenigen verbliebenen weissen Flecken wurden dann im 19. Jahrhundert erobert. um 1830 Während auf deutschem Gebiet das Kaffeetrinken eher zu einer privaten Angelegenheit wurde, sinnierte Honore de Balzac in seiner Novelle Massimilla Doni über die soziale und politische Rolle des Kaffeehauses: Das Cafe Florian in Venedig ist ein Advokatensprechzimmer, eine Börse, ein Theaterfoyer, ein Klub, ein Lesekabinett ... Natürlich wimmelt es im Cafe von politischen Spionen; aber ihre Gegenwart schärft das Genie der Venezianer, dass sie die jahrhundertalte ererbte Wachsamkeit nicht vergessen...
 
Stichworte: Kaffee, Espresso
:Stichworte : Grundlagen, Informationen

Quelle

erfasst durch Peter Mess

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