Rezeptsammlung Grundlagen - Rezept-Nr. 590

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Kindernahrung 3 (Beikost)

( 4 Portionen )

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Zubereitung

KINDERNAHRUNG: Beikost:
 
Ein mit Muttermilch gestilltes Kind braucht bis zum 5. Lebensmonat keine zusätzliche Nahrung. Beim mit der Flasche ernährten Kind wird nach dem 3. Monat begonnen, täglich einige Teelöffel frisch ausgepressten Obst- oder Gemüsesaft zu geben. Besonders bekömmlich ist Möhrensaft. Allmählich wird das Kind nun an feste Nahrung gewöhnt. Mit Gemüse- und Breigerichten wird zunächst einmal Flaschennahrung ersetzt. Als Gemüse werden leicht bekömmliche Sorten wie Möhren, Blumenkohl, Kohlrabi, Rote Bete und Spinat gewählt. Das geputzte und klein geschnittene Gemüse wird zusammen mit ein paar Kartoffelscheiben auf kleiner Flamme gekocht, mit einem Mixer oder Passierstab zu feinem Pürree zerkleinert und etwas Butter hinzugegeben. Für das heranwachsende Kind ist besonders Hafer nahrhaft und leicht verdaulich, Haferflocken sind zudem beliebt. 2 EL feine Haferflocken werden mit 150-200g Milch kurz aufgekocht. Eventuell süssen wir mit etwas Honig und geben einen auf einer Glasreibe frisch geriebenen Apfel hinzu. Neben Haferflocken eignene sich auch sehr gut Hirseflocken oder Weizenvollgriess als Breinahrung. Ist das Kind bereits anderthalb bis 2 Jahre alt, so können wir ihm auch alle anderen Getreideflocken geben. Zudem wird es nun mehr und mehr von den Speisen der Erwachsenen mitessen. Spätestens dann, wenn das Kind beginnt, am Tisch der Eltern mitzüssen, wird es notwendig, nochmals die eigenen Ernährungsgewohnheiten zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern. Die Nahrung des Kindes bedarf wenig Salz. Wir sollten sie nur milde salzen. Unsere Nahrungsmittel enthalten in ihrer natürlichen Form genügend Salz, um den Bedarf des Körpers sicher zu stellen. Zudem fördert Salz in keiner Form den Wert einer Nahrung, es beseitigt lediglich den faden Geschmack mancher Lebensmittel. Das Verlangen nach Salz beruht weitgehend auf Gewohnheit. Für die Speisen des Kindes wie auch für die eigene Nahrung sollten wir reichlich frische Kräuter nehmen. Auch Vanille, Zimt, Kümmel und Zwiebel kommen dem Geschmacksbedürfnis des Kindes entgegen. Zum Würzen von Suppen und Saucen eignen sich Hefeextrakt und Hefeflocken. Sie enhalten gleichzeitig wertvolle Vitamine. Scharfe Gewürze wie Pfeffer, Senf und Paprika sollten wir bei Kleinkindern unbedingt meiden. Was für das Salz gesagt wurde, trifft noch mehr für den Zucker zu. Zucker ist für das Kleinkind absolut nicht notwendig. Bei Bedarf süssen wir mit einem TL Honig oder etwas Trockenfrüchten wie Rosinen. Das heranwachsende Kind wird zwar spätestens im Kindergarten oder in der Schule mit Süssigkeiten in Berührung kommen. Hier lässt sich auch bei sorgfältiger Voraussicht nur wenig Abhilfe schaffen. Mit etwas Initiative und Glück kann man vielleicht einen Kindergarten ausfindig mache, in dem die natürlich und gesunde Ernährung der Kinder bei der Elternschaft zu den vorrangigen Erziehungsziele gehört. Im übrigen bieten sich auch alternative Schleckereien an. Fruchtschnitten mit Trockenfrüchten und Honig, Vollkornkekse mit Rosinen und Nüssen, Kuchen und Gebäck aus Vollkorn, Marzipan aus Honig und Carob-Munchies sind der überzuckerten Supermaktware vorzuziehen. INDUSTRIELLE BABYNAHRUNG: Während der letzten 30 Jahre hat sich eine regelrechte Kindernahrungsin- dustrie entwickelt. Bis dahin war es weitgehend üblich, Kinder ohne Fertigbrei und Gläschennahrung grosßuziehen. Selbst jene Mütter, die nicht stillen konnten, stellten die für das Baby notwendige Nahrung selbst her. Für die heitige Industrie ist jedes gestillte Kind ein Geschäftsverlust. Wirtschaftliche Interessen sthen vor gesundheitlichen. Mit gezielten Vermarktungsstrategien wird auf die Bequemlichkeit und Zeitersparnis gesetzt. Kindernahrung von Alete, Hipp und Milupa haben so ihren festen Platz auf dem täglichen Einkaufßettel. Doch Bequemlichkeit war noch nie ein Massstab für richtiges Handeln. Industriell aufbereitete Fertignahrung, ob dem Baby aks Brei oder Gemüsekonserve serviert, ist wie jede vorgefertigte Nahrung von minderer Qualität. Das trifft auch auf die im REformhaus oder Naturkostladen erhältliche Kindernahrung zu. Zwar werden für die im Naturkostladen erhältlichen Getreidebreis und Gläschenkonserven Vollkorngetreide und Gemüse aus biologischdynamischem Anbau verwendet. Diese enthalten zumindest keine Rückstände von Pestiziden, sind schonender aufbereitet und auch weniger gezuckert. Woran es ihnen jedoch ebenso wie bei der konventionellen Babynahrung mengelt, ist die nötige Frische. Das mehl in der Holle- Säuglingsnahrung ist im ungünstigsten Fall bereits ein halbes Jahr alt, bevor es über den Verkaufstisch geht. Wird ein gemahlenes Vollkorn dem Luftsauerstoff ausgesetzt, so verflüchtigen sich bereits nach kurzer Zeit die Aromastoffe. Darüber hinaus werden vor allen Dingen die hochungesättigten Fettsäuren in den keimlingen durch Oxydation zerstört. Die Obst- oder Gemüsegläschen von Demeter oder Bösen werden durch Sterilisation haltbar gemacht. Sie verlieren dadurch an Wert und sind im Vitamingehalt nicht besser zu bewerten als andere Konservennahrung. Gerade bei der Ernährung der Kinder sollten wir der Frischkost absoluten Vorrang geben. Die Mühe sollte nicht gescheut werden, dem Kind räglich frisches Gemüse und Obst anzubieten. Auf Fertignahrung sollte nur im Notfall zurückgegriffen werden, beispielsweise auf einer Reise. Für das gute Gedeihen des Kindes ist nicht vorgekochte, tote Nahrung, sondern möglichst frisches Obst und Gemüse die konsequente Alternative. Spätestens jetzt empfielt sich der Einkauf im Naturkostladen. Kleinkinder reagieren besonders empfindlich auf die in Lebensmitteln enthaltenen Umweltgifte. Das verwendete Gemüse, das Getreide, die Hafer- und Hirseflocken und auch die Milch sollten immer von biologischer Qualität sein.
 
Stichworte: Aufbau, Kinder, Beikost
:Stichworte : Grundlagen, Informationen

Quelle

NATURKOST ein
praktischer Warenführer
v. R.Götz gepostet:v.
Renate Schnapka

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