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Zubereitung-- Boulevardteil(Tageszeitung - v. Daniel Brunner - erfasst v. Renate Schnapka - am 20.09.98 - "Kartoffel, Kartoffel, wer isst sie nicht gern die Armen, die Reichen, die Bauern, die Herrn". Die dichterische Verehrung für die gemeine Kartoffel mag heute seltsam nostalgisch anmuten. Und doch, so scheint es, ist die Beliebtheit der knubbeligen Erdäpfel über die Jahrhunderte ungebrochen einzig die Rezepte und Zubereitungsformen haben sich verändert. Waren es zu Grossmutters Zeiten vor allem Pellkartoffeln und Kartoffelsuppe, die den häuslichen Menüplan bestimmten, so sind heute im Zeitalter des Fast food Pommes und Chips weltweit zum Renner geworden. Und gerade darin liegt auch das Schicksal der ehrwürdigen Kartoffel. Über dem grenzenlosen Erfolg der neumodischen Pommes frites sind die traditionel- len Kartoffelgerichte immer mehr in Vergessenheit geraten. Wer weiss denn heute noch, wie eine Kartoffelroulade schmeckt, wie man eine gute Odenwälder Kartoffelsuppe zubereitet oder ein Stück "Kartoffeltorte nach Art des alten Fritz?" Wer sich für solcherlei kulinarische Fragen interessiert, dem kann geholfen werden. Denn aus der Idee, alte hessische Gebräuche und Lebensgewohnheiten wieder zu beleben, sind vor sieben Jahren die "Odenwälder Kartoffelwochen" entstanden. Über 50 Gaststätten erweisen seitdem im Herbst der tollen Knolle die Ehre, indem sie zwei Wochen lang ihre Speisekarten mit tradi- tionellen Kartoffelgerichten veredeln. Und damit die Liebhaber der Erdäpfel die Lokale auch finden, weist ihnen eine gelbe Kartoffel-Flagge den Weg, die als Erkennungszeichen vor der Tür hängt. Allein schon das Studium der Speisekarten kann zum Ereignis werden. Von "Erbacher Kartoffelnudeln" über "Ausgescheppte und Birnenschnitz" bis hin zu "Himmel und Erde" wird hier alles gereicht, was die Kartoffel an kulinarischen Varianten zu bieten hat. Und damit nicht genug. Weil die Resonanz auf die Kartoffelwochen immer besser wird, hat man auch in diesem Jahr wieder eine Broschüre erstellt, in der neben den teilnehmenden Gaststätten und deren Spezialitäten auch einige Rezepte prominenter Persönlichkeiten abgedruckt sind. Das liest sich dann etwa so: "Schwenkkartoffel a la Mama: Kleine Kartoffeln in der Schale kochen. In der Pfanne etwas Butter erhitzen. Gewürfelten Schinkenspeck hinzugeben. Die gekochten Kartoffeln mit der Schale in der Pfanne schwenken und knusprig ausbacken. "Wessen Mama so Schmackhaftes zubereitet hat? Die von Hans Joachim Kulenkampff. Wer heute den Odenwald besucht, kann dies in Erinnerung an alte Pfade tun: Von der Bergstrasse im Westen führen zwei Querverbindungen mitten durchs Herz der Gegend. Einmal die Nibelungenstrasse von Bensheim in Richtung Michelstadt, zum anderen die Siegfriedstrasse von Heppenheim in Richtung Erbach. Nach kurviger Fahrt durch stille Wiesentäler, bäuerliche Fachwerkdörfer und Luftkurorte stösst man schliesslich auf die ehemalige Residenzstadt Erbach. Zum historischen Kern gehören ein Marktplatz mit altem Rathaus, eine Kirche mit lieblichem Glockenspiel sowie, alles überragend, eine eindrucksvolle Schlossanlage. Die Gräflichen Sammlungen der Familie zu Erbach-Erbach umfassen nicht nur einen prunkvollen Rittersaal, sondern auch ein afrikanisches Jagdmuseum und eine beeindruckende Kollektion alter Waffen und Jagdgewehre, ergänzt von einem Kuriositätenkabinett mit abnormen Hirschgeweihen. Ebenso einmalig ist in Erbach das Elfenbeinmuseum. :Stichwort : Aufbau :Stichwort : Info :Stichwort : Kartoffel |
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